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 Ausgangsmaterial meiner Arbeiten sind eigene und gefundene Fotografien, Landkarten, Architekturpläne, gemusterte Stoffe und Papiere. Geschnitten, geklebt und übermalt verbinden sich die einzelnen Fragmente miteinander zu neuen Zusammenhängen, das Vertraute mit dem Fremden und das Nahe mit dem Fernen. Im Fokus stehen Fotosequenzen von Händen, meinen eigenen, denen von Freunden und manchmal von Händen aus aller Welt. Es sind alltägliche Handlungen, die in ihrer Einfachheit so überall auf der Welt stattfinden könnten. Weniger das Persönliche steht im Vordergrund, als das allgemeingültig Menschliche: Hände berühren, begreifen und verändern Dinge. Die an Filmstreifen erinnernden Handlungsabläufe sind mit allen anderen Bildelementen verknüpft; Personen und Gesichter, die sich als etwas Besonderes vom Hintergrund abgrenzen würden, kommen nicht vor. In einer Art detaillierten Kartographie entfaltet sich der mikroskopische Alltag zu einem Muster aus Wegen und Verzweigungen, eingewoben in ein Ornament aus Stadtansichten, Luftaufnahmen, Landschaften und Innenräumen. Strukturen und Rhythmen könnten sich über die Bildbegrenzung fortsetzen und die Dinge bewegen sich in einer Art Durchgangsraum ohne festen Ort und Bedeutung. Mich inspiriert die Vorstellung einer Welt als ein ineinander verflochtenes und lebendiges Ganzes, zu dem alles untrennbar dazu gehört und in der der Mensch gleichwertig mit seiner Umgebung und der Natur ist. Ein dichtes Netz der Beziehungen und gegenseitiger Abhängigkeiten, in dem die gewohnten dualistisch-hierarchischen Ordnungen aufgehoben sind.